Die Friseurbranche im Land leidet unter dem Fachkräftemangel. Die Anzahl der jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung im Friseurhandwerk entschieden hat, hat sich innerhalb von 10 Jahren (2012: 5285 / 2022: 2951) nahezu halbiert. Diesem Dilemma möchte die Friseur-Akademie Baden-Württemberg, mit einem neuen Kurskonzept, entgegenwirken.

Ab sofort können sich Interessentinnen und Interessenten, die mindestens 25 Jahre alt sind und Berufserfahrung im Friseurhandwerk (im Inland oder im Ausland erworben) mitbringen, in der Friseur-Akademie Baden-Württemberg für den Vorbereitungskurs einschreiben. Angesprochen sind auch Menschen mit Migrationshintergrund, die keine Anerkennung ihres Berufsfeldes Friseur/Friseurin in Deutschland haben. „Wir möchten auch Menschen mit Berufserfahrung aus dem Ausland für die Gesellenprüfung gewinnen und begeistern. Nur mit diesem Qualitätsnachweis sind sie für unsere Friseurbetriebe echte Fachkräfte“, so Landesgeschäftsführer Matthias Moser. Der Vorbereitungskurs startet erstmalig im Oktober 2024 und dauert 4 Monate. Gute Deutschkenntnisse und Sprachniveau B2 sind Voraussetzungen für die Teilnahme. Nach der intensiven Vorbereitungszeit mit simulierten Prüfungsübungen in der Friseur-Akademie Baden-Württemberg, werden die Schülerinnen und Schüler zur externen Gesellenprüfung in der Stuttgarter Berufsschule angemeldet.

„Die Handwerkskammer Region Stuttgart als auch die Bundesagentur für Arbeit haben uns darin bestärkt, dieses Kurskonzept auf den Weg zu bringen. Die Nachfrage zur Erlangung eines fundierten Qualifikationsnachweises, vor allem von Menschen mit Migrationshintergrund und Berufserfahrung sei gestiegen“, so Schulleiterin Claudia Langhammer.

Ohne Gesellenbrief stehen diesen Menschen die Vorzüge des allgemeinverbindlichen Tarifvertrages in Baden-Württemberg nicht zu. Sie würden immer nur „Handlanger“ bleiben. Ziel ist es, die interessierten Erwachsenen qualifiziert dem Arbeitsmarkt der Friseurbranche zuzuführen, vor allem auch den gediegenen Friseurinnungs-Fachbetrieben.

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